Neue Bundestagspräsidentin fordert verständliche Sprache

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Von Foto: Sven Teschke, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35494026

In ihrer Antrittsrede vom 26. Oktober hat die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eine verständliche Sprache gefordert. Politik sei nur dann gut, wenn sie verständlich sei, betonte die SPD-Politikerin. Sie rief die Abgeordneten dazu auf, sich „nicht hinter einem komplizierten Fachjargon“ zu verstecken. Schwierige juristische Fragen sollten in die Sprache übersetzt werden, „die in unserem Land gesprochen und verstanden wird.“ Die Worte der Abgeordneten sollten die Zuhörer erfreuen, „weil sich aus unseren Debatten erschließt, daß wir uns hier im Bundestag mit Fragen beschäftigen, die für die Zukunft aller Menschen in unserem Land wichtig sind. Wir können über unsere Sprache zeigen, daß wir das Wohl aller im Blick haben.“ Bas forderte die Abgeordneten auf, einander zuzuhören, „nicht gleich losschreien, dagegenhalten, andere niedermachen.“ Beleidigung und Volksverhetzung bezog Bas ausdrücklich nicht mit ein: „Haß und Hetze sind keine Meinung.“ Statt dessen sei ein angemessener Ton notwendig. Nicht nur schrille Laute, sondern auch leise Töne höre niemand gern. (dsw)

2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Bundestagspräsidentin Frau Bas,

    so sehr ich Ihre Rede geschätzt habe, ‚Fachjargon‘ oder Fachsprachen sind mit exzellenten Wörterbüchern unter den Fachmännern gesichertes Wissen! Wie sie es dann in der Öffentlichkeit präsentieren, wird unterschiedlich sein. Keine Einschränkung! Wer sollte denn so verständlich sprechen können, dass es die ganze Bevölkerung versteht? Eingewanderte, Jugendliche (mit Jargon), ‚Inkludierte‘ und…?

    In die Sprache politisch einzugreifen – fühlen Sie sich da kompetent genug? Unsere Muttersprache hat in der deutschen Hochsprache und den Duden-Regeln, leider gemindert durch die Rechtschreibreform, ein Höchstmaß an Differenziertheit und Klarheit erreicht, dass hohen und einfachen Ansprüchen gerecht wird. Warum wollen Sie eingreifen, um es ‚verständlicher‘ zu machen?

    Besten Gruß, Irmtraut Petersson

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