Heino, ein Vater aus Berlin und Donna Leon sind Sprachwahrer des Jahres

Erlangen, 19. März 2024 – Ein Vater aus Berlin kämpft, damit seine Kinder in der Schule nicht zum Gendern gezwungen werden. Dafür ist er zum „Sprachwahrer des Jahres 2023“ gewählt worden. Das hat die DEUTSCHE SPRACHWELT kurz vor der Leipziger Buchmesse bekanntgegeben. Die Leser der Sprachzeitung wählten ihn mit 29,8 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz. Dicht dahinter folgt der Sänger Heino mit 28,7 Prozent der Stimmen. Auch Heino hatte sich mit deutlichen Worten gegen das Vergendern der deutschen Sprache gewandt. Den dritten Platz sicherte sich die Schweizer Schriftstellerin Donna Leon mit 16,1 Prozent, weil sie sich gegen Zensur wendet.

Ein Berliner Gymnasium bedrängt Schüler, Gendersterne und Gendersprechpausen zu verwenden. Lehrer sprechen von „Hampelmensch“ statt „Hampelmann“. „Warum gendern wir?“ diktiert im März 2022 ein Lehrer ins Heft. „Um eine Bewusstseinänderung zu bewirken“, müssen die Jugendlichen weiter aufschreiben. „Wir gendern nicht“, erklärt hingegen der Vater. Seine Briefe an Lehrer und Schulleitung bleiben unbeantwortet, Gespräche werden verweigert, die Schule gendert weiter. Auch die Schulaufsicht weist den Vater ab. Deswegen zieht der Vater vor das Berliner Verwaltungsgericht. Nebenbei organisiert er den Widerstand, betreibt auf Instagram den Kanal „Eltern gegen Gendersprech“. Der Eilantrag wird im März 2023 abgewiesen, nun ist der Fall am Oberverwaltungsgericht anhängig.

Heino betonte im Herbst 2023 bei Sat.1, daß er weiterhin Lieder wie „Lustig ist das Zigeunerleben“ singen werde. Sie seien ein Stück Kulturgut. Über Leute, die solche Volkslieder verbieten wollen, sagte er: „Denen haben sie ins Gehirn geschissen.“ Gegenüber RTL bekräftigte er anschließend seine Kritik an Sprechverboten und am Gendern: „Ich lasse mir unsere schöne Sprache nicht wegnehmen.“

Die Schriftstellerin Donna Leon („Commissario Brunetti“) wendet sich gegen Zensur. Im Mai 2023 sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Wir leben jetzt in einer Welt, in der man nichts schreiben darf, was Leser kränkt, überrascht, verletzt, verstört oder in irgendeiner anderen Weise Empfindlichkeiten berührt. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Das nennt man Zensur.“ Literatur-Klassiker wie „Pippi Langstrumpf“ um vermeintlich rassistische Begriffe zu bereinigen, vergleicht Donna Leon mit der Geschichtsklitterung im Kommunismus: „Im Namen von Werten und Moral redigieren die Leute die Vergangenheit um – genauso, wie es die Kommunisten in Rußland gemacht haben.“ Wer eben noch am Tag des Sieges mitmarschiert sei, sei im nächsten Jahr schon wieder aus dem Foto retuschiert worden. Die Schriftstellerin tritt dafür ein, die Sprache der Vergangenheit als Teil der Geschichte anzuerkennen.

Seit dem Jahr 2000 wählen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT „Sprachwahrer des Jahres“, um vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache zu würdigen. Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Dieter Hallervorden (2021), Loriot (2011), Papst Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).

Weitere Informationen:
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