Vor Hallervorden gewinnt der Oberbürgermeister von Grimma: Genderkritiker werden Sprachwahrer des Jahres

Erlangen, 6. April 2022 – Matthias Berger, Oberbürgermeister von Grimma, ist „Sprachwahrer des Jahres 2021“. Das gibt die DEUTSCHE SPRACHWELT jetzt in ihrer Frühlingsnummer bekannt. Die Leser der Sprachzeitung wählten Berger mit 28,84 Prozent der Stimmen an die Spitze. Auf dem zweiten Platz folgt der Schauspieler Dieter Hallervorden mit 18,67 Prozent. Dritte wurde Literaturkritikerin Elke Heidenreich mit 16,80 Prozent. Die „Sprachwahrer des Jahres“ werden hier gewürdigt: Sprachwahrer des Jahres 2021.

Das Stadtoberhaupt von Grimma wendet sich gegen den „Genderwahn“. Matthias Berger brachte die Verwaltungen der Stadt Grimma und des Landkreises Leipzig dazu, auf Gendersterne und ähnliche Schreibweisen, die den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung widersprechen, zu verzichten. Das Beispiel machte bereits in anderen Städten der Region Schule. So entschied auch die Stadt Wurzen, keine Gendersterne zu verwenden.

Dieter Hallervorden, Leiter des Berliner Schloßpark-Theaters, wendet sich ebenfalls gegen das Gendern: „Alles, was von Seiten des Theaters herausgegeben wird, wird nicht dazu dienen, die deutsche Sprache zu vergewaltigen.“ Trotz rassistischer Beleidigungen als „alter weißer Mann“ kritisiert Hallervorden weiter. Im Herbst veröffentlichte er das Album „80 plus“ mit einem Lied gegen das Gendern. Darin bekennt Hallervorden: „Für mich ist Gendern ein Martyrium.“ Denn: „Beim Gendern tun mir Mutter- und Vatersprache leid.“

Die Leipziger Volkszeitung hatte bereits im Januar die ersten beiden Plätze richtig vorausgesagt. Redakteur Haig Latchinian räumte Hallervorden große Siegchancen ein, schränkte dessen Erfolgsaussichten jedoch ein: „Verdient hätte erʼs. Dumm nur, dass sich im illustren Kreis der Kandidaten auch ein Grimmaer befindet.“

Seit mehr als zwanzig Jahren wählen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT „Sprachwahrer des Jahres“, um vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache zu würdigen. Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Uwe Steimle (2019), Frank Plasberg (2012), Papst Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).


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4 Kommentare

  1. Abwertend ist als Bezeichnung eines schwarzhäutigen Menschen weder „Negro“ noch „Neger“, sondern „Nigger“. Tatsächlich abwertend sind zum Beispiel auch die Ethnophaulismen „Katzelmacher“ und „Spaghettifresser“ (Italiener), „Tschusch“ (Südslawe), „Kameltreiber“ (Araber) und Schlitzauge (Chinese). Besonders stören mich herabsetzende Bezeichnungen, die von manchen meiner österreichischen Landsleute für einen Bundesdeutschen — vor Allem für einen Norddeutschen — verwendet werden, nämlich „Piefke“ oder „Piefkineser“,“Marmeladinger“ und „Teutone“. Ein Bewohner der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen ist für mich kein „Piefke“, sondern ein Düsseldorfer, ein Rheinländer und ein Bundesdeutscher. Ich mag es auch nicht, wenn manche Bundesdeutschen einen Österreicher als „Ösi“ oder „Schluchti“ oder „Zwockel“ bezeichnen.
    Dr. Anton Karl Mally, Mödling (Österreich)

  2. Abwertend ist als Bezeichnung eines schwarzhäutigen Menschen weder „Negro“ noch „Neger“, sondern „Nigger“. Tatsächlich abwertend sind auch zum Beispiel die Ethnophaulismen „Itaker“, „Katzelmacher“ und „Spaghettifresser“ (Italiener), „Tschusch“ (Südslawe), „Kameltreiber“ (Araber) und „Schlitzauge“ (Chinese). Besonders stören mich herabsetzende Bezeichnungen, die von manchen meiner österreichischen Landsleute für einen Bundesdeutschen — vor allem für einen Norddeutschen — verwendet werden, nämlich „Piefke“ oder „Piefkineser“, „Marmeladinger“ und „Teutone“. Ein Bewohner der Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen ist für mich kein „Piefke“, sondern ein Düsseldorfer, ein Rheinländer und ein Bundesdeutscher. Ich mag es auch nicht, wenn manche Bundesdeutsche einen Österreicher als „Ösi“ oder „Schluchti“ oder „Zwockel“ bezeichnen.
    Dr. Anton Karl Mally, Mödling (Österreich)

  3. Wer das Buch „Schrift. Wahl und Mischung“ der
    Autoren und Universitätsprofessoren Kai Büschl
    und Oliver Linke gelesen hat oder eventuell ein-
    mal gelesen haben wird, wird feststellen, dass
    das sogenannte Gendern oder die sogenannte
    Genderei nicht mehr wegzubekommen ist. Nach
    kritischem Anschreiben der Autoren, hat man mir
    erklärt, dass man das besonders auch zu Ehren
    der weiblichen Schriftgestalter tun MUSS, damit
    man ihnen die nötige Anerkennung kund tue.

    Nach einer kritischen Frage, ob man dies nicht
    besser mit Lohngleichstellung für die gleiche
    Arbeit erreiche, habe ich keine Antwort mehr
    erhalten.

    Übrigens möchte ich noch anmerken, dass das
    Buch wegen dieser Genderzeichen unleserlich
    gemacht worden ist; und das in einer Art und
    Weise, sodass ich von diesen Autoren mit Sicher-
    seit kein Buch mehr versuchen werde zu lesen.

  4. Korr. der wohl automatischen Korrektur, die ich eigentlich ausgeschaltet habe: »… mit Sicher-
    seit kein Buch mehr versuchen werde zu lesen …« sollte „… mit Sicherheit …“ heißen. Der
    Fehler dürfte wegen des Zeilenumbruches erfolgt sein, weil das Internet die Nachsilbe nicht
    erkennt, wenn sie alleinstehend auftritt, weshalb sie wohl in „seit“ umgeschrieben wor-
    den ist.

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