Weinblätter rollen statt Hühnchen rupfen

Die Tierschutzorganisation PETA kämpft gegen angeblich tierfeindliche Redewendungen wie „ein Hühnchen rupfen“, „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ oder „Schwein gehabt“. In einer Pressemitteilung erläutert der Verein: „Unsere Sprache ist durchzogen mit Redewendungen, Sprichwörtern und Ausdrücken, die Gewalt an Tieren verherrlichen. Oft fällt einem der Speziesismus, also die Diskriminierung aufgrund der Spezieszugehörigkeit, erst auf, wenn der Satz bereits gesagt ist.“ PETA schlägt dazu „tierfreundliche Alternativen“ vor. Für „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ solle man „zwei Erbsen auf eine Gabel laden“ sagen. Statt „Schwein gehabt“ solle man „Glück gehabt“ rufen. Um „ein Hühnchen rupfen“ zu vermeiden, solle man „mit jemandem Weinblätter zu rollen haben“.

4 Kommentare

  1. Als Pflanzenschützer protestiere ich nachdrücklich gegen die Redewendung „zwei Erbsen auf eine Gabel zu laden“. Zumal wohl Erbsenembryonen und nicht die gesamten Hülsen gemeint sein dürften. Und beim Spruch „mit jemandem Weinblätter zu rollen haben“ erinnere ich mich an die kleine Episode „Der Rebenstecher“ von Jean-Henry Fabre. Das zu den Rüsselkäfern und dort zu den „Stechern und Rollern“ gehörende Tier, das unter die Obhut von PETA gehört, ruiniert Pflanzen. Und die sollen jetzt sprachlich diskriminiert werden!

  2. Liebe PETA. Es gibt durchaus auch tierfreundliche Ausdrücke für Ihre Situation. Kann es z. B. sein, daß Ihr, statt „einen Vogel zu haben“ nicht „alle Latten am Zaun“ oder nicht „alleTassen im Schrank“ habt? Oder handelt es sich gar um „einen Riß in der Birne“?
    Ratlos
    Detlef Böttcher

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