Weinblätter rollen statt Hühnchen rupfen

Die Tierschutzorganisation PETA kämpft gegen angeblich tierfeindliche Redewendungen wie „ein Hühnchen rupfen“, „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ oder „Schwein gehabt“. In einer Pressemitteilung erläutert der Verein: „Unsere Sprache ist durchzogen mit Redewendungen, Sprichwörtern und Ausdrücken, die Gewalt an Tieren verherrlichen. Oft fällt einem der Speziesismus, also die Diskriminierung aufgrund der Spezieszugehörigkeit, erst auf, wenn der Satz bereits gesagt ist.“ PETA schlägt dazu „tierfreundliche Alternativen“ vor. Für „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ solle man „zwei Erbsen auf eine Gabel laden“ sagen. Statt „Schwein gehabt“ solle man „Glück gehabt“ rufen. Um „ein Hühnchen rupfen“ zu vermeiden, solle man „mit jemandem Weinblätter zu rollen haben“.

13 Kommentare

  1. Als Pflanzenschützer protestiere ich nachdrücklich gegen die Redewendung „zwei Erbsen auf eine Gabel zu laden“. Zumal wohl Erbsenembryonen und nicht die gesamten Hülsen gemeint sein dürften. Und beim Spruch „mit jemandem Weinblätter zu rollen haben“ erinnere ich mich an die kleine Episode „Der Rebenstecher“ von Jean-Henry Fabre. Das zu den Rüsselkäfern und dort zu den „Stechern und Rollern“ gehörende Tier, das unter die Obhut von PETA gehört, ruiniert Pflanzen. Und die sollen jetzt sprachlich diskriminiert werden!

  2. Liebe PETA. Es gibt durchaus auch tierfreundliche Ausdrücke für Ihre Situation. Kann es z. B. sein, daß Ihr, statt „einen Vogel zu haben“ nicht „alle Latten am Zaun“ oder nicht „alleTassen im Schrank“ habt? Oder handelt es sich gar um „einen Riß in der Birne“?
    Ratlos
    Detlef Böttcher

  3. …nach den guten Zeiten über zig Jahre sind nun diese schwachen Menschen entstanden, die sich vor lauter Überfluss und Langeweile sowas einfallen lassen.
    Wenigstens sind sie beschäftigt und kommen nicht auf gefährlichere Gedanken….

  4. Die Natur gab uns Augenlider, der technische Fortschritt gab uns Ohrenstöpsel (die man heutzutage stet bei sich tragen sollte). Unter Kommunikationshygiene verstehe ich, das die PETA intelligentere Themen Gedanken machen soll. Und kein Hüftschuss. Die Frage steht: Muss denn immer an der Sprache herumgeschraubt werden. Das machen doch schon die jungen Leute. Wir müssen wieder zurück zur Beständigkeit und weg von dem Denglisch. Ausserdem gibt es wichtigere Themen mit Priorität. Man muss die Gesellschaft nicht überfordern und somit überladen. Es prasselt jeden Tag etwas Neues auf die Gesellschaft und lenkt von den eigentlich wichtigen Dingen ab.

  5. Habt Ihr noch alle Tassen im Schrank ( ich glaube, Porzellan darf man beleidigen…) passt bitte auf, dass Ihr Euch nicht zur Kachnummer macht, habt Ihr keine anderen Sorgen???

  6. Redewendungen haben einen Sinn. Der manchmal nicht mehr ganz zeitgemäß ist, aber was ihr macht, setzt der Sache die Krone auf. Ihr steht geistig vor dem Abgrund. Macht bitte den nächsten Schritt, Schnell.

  7. Liebe Peta Freunde, eure Ideen schockieren mich ob ihrer Einseitigkeit. Da wurde ganz offenbar etwas nicht zu Ende gedacht.
    Weil sich auch andere Redewendungungen mit Gewalt gegen Natur befassen. Wie könnt ihr so Verwerfliches nur übersehen? Als Steinfreund schlage ich vor, dass wir ernsthaft mal über die Redewendung ‚es stinkt zum Stein erweichen‘ nachdenken. Da werden Steine diskriminiert. Gewalt gegen Steine!! Das könnt ihr doch nicht gut heissen? Und die Redewendung ‚das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht‘ wirbt für das gewaltsame Vorgehen gegen Pflanzen. Und diese Gewalt wird noch nicht mal ausgeübt, um ein Ziel zu erreichen wie z.b. Nahrungserwerb, sondern geschieht, wie aus der Redewendung hervor geht, nur aus Jux und Tollerei oder, schlimmer, grundlosem Sadismus. Das ist ja fast wie geistiges Unkraut rupfen- auch ein verwerfliches Konzept im übrigen.
    Herzliche Grüße an euren Vogel.

  8. Manche haben Probleme, die keine sind. Tu felix Germania protege verba! Dann darf man auch nicht mehr „die Sau ‚rauslassen“! Armes Tier – bleibst eingesperrt.
    Bessere Sprachkenntnisse hätten wohl auch die Abkürzung PETA vermieden. Nur allzuleicht verlängert es sich bei Frankophonen zu pétard, zum Knallfrosch, wobei das französische Wort von péter kommt. Das möge jeder selbst nachschlagen.
    Zum selbstherrlichen Herumanglisieren, wobei den Muttersprachlern deutsche Wortschöpfungen oder Neudeutungen um die Ohren gehauen werden (Handy, Beamer, Showmaster, Oldtimer, Basecap, public viewing usw.), zur überflüssigen Genderei (das Verb gendern ist übrigens deutschen Ursprungs und im Englischen nicht gebräuchlich) und zur danebengegangenen „Rechtschreibreform“ nun also noch Betroffenheitsbekundungen zum sprachlich verletzten Tier. Ach ja, nicht zu vergessen die Tabuwörter! Kann man denn nicht einfach normal sprechen?

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