Englisch als europäische Einheitssprache: Das forderte der belgische Philosoph Philippe Van Parijs am 11. Mai in der (noch deutschsprachigen) Wochenzeitung „Die Zeit“. Van Parijs ist bekannt für seinen Vorschlag einer „Sprachsteuer“. Diese sollen englischsprachige Länder, die von der Vorherrschaft des Englischen profitieren, an Länder zahlen, in denen die Bürger die Einheitssprache Englisch lernen müssen. So hat der Schweizer Wirtschaftswissenschaftler François Grin herausgefunden, daß Großbritannien durch die Vorrangstellung seiner Sprache jedes Jahr etwa 6 Milliarden Euro an Unterrichtskosten spart.
Trotz meiner grossen Familiarität mit der englischen Sprache;
Obwohl sie die meiste Zeit meines Lebens meine Arbeitssprache war;
Obwohl sie für mich so etwas wie ein Pidgin-Deutsch darstellt;
Und obwohl Wortschatz und Grammatik verblüffend ähnlich wie diejenigen meiner schweizerdeutschen Umgangssprache sind (sozusagen ein German light), möchte ich unbedingt, dass die englische Sprache in Kontinentaleuropa massiv an Einfluss verlieren wird.
Selbstverständlich hat die deutsche Sprache im Moment absolut keine Chance, um die Lingua Franca in Europa zu werden. Als Machiavellist, der ich bin, wie ich gerne zugebe, würde ich die Franzosen zu etwas animieren, was ihnen auch sehr angenehm wäre: Die Einsetzung des Französischen als erste europäische Amtssprache. Doch nichts darf ohne französische Gegenleistung erfolgen. Im Gegenzug – und genaustens synchronisiert – muss in Elsass-Lothringen (in den drei Departementen Oberelsass, Unterelsass und Mosel) die deutsche Sprache wieder auf Vordermann gebracht werden. Die Provinz muss wieder – wie heute das Südtirol – perfekt zweisprachig werden. In kleinerem Kreise würde ich gern zu meinem Vorschlag weitere Bemerkungen (zu Gründen und Strategien) unterbreiten. Französisch ist übrigens seit 50 Jahren meine Familiensprache.