INSA-Sprachumfrage 2019/20 (Teil 2): Vergleichbare Befragungen von 1999 und 2008/09

INSA-Befragung zur deutschen Sprache 2019/20: Wie denkt Deutschland über die deutsche Sprache?

„Aktuelle Spracheinstellungen in Deutschland“ (IdS 2009)

Repräsentative Umfragen zur deutschen Sprache, die eine größere Bandbreite abdecken, sind eher selten. Bekanntheit erlangte zuletzt eine deutschlandweite Repräsentativumfrage über „Aktuelle Spracheinstellungen in Deutschland“, die das Institut für deutsche Sprache (IdS) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Sozialpsychologie der Universität Mannheim durchführte. Sie umfaßte über vierzig sprachliche Fragen, also mehr als doppelt so viele wie die INSA-Befragung von 2019. Die Volkswagen-Stiftung förderte damals diese auf zwei Jahre angelegte Forschungsarbeit. Diese IdS-Befragung ist allerdings bereits zehn Jahre alt, ihre Ergebnisse erschienen 2009.

„Meinungen und Einstellungen zur deutschen Sprache“ (IdS 1999)

Eine Vorläuferuntersuchung des IdS stammt aus dem Jahr 1999 und trug den Titel „Meinungen und Einstellungen zur deutschen Sprache“. Sie ist in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Marketing, Kommunikations- und Sozialforschung (GFM-GETAS) aus Hamburg entstanden.

Wie denken die Deutschen über ihre Muttersprache?“ (GfdS und IfD 2008)

Noch ein Jahr älter als die letzte IdS-Untersuchung ist die repräsentative Umfrage der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS) aus dem Jahr 2008. Sie trug den Titel „Wie denken die Deutschen über ihre Muttersprache?“ und wurde vom Institut für Demoskopie in Allensbach (IfD) abgewickelt.

Wie denken die Deutschen heute über ihre Sprache?

Seitdem gab es keine breit angelegte repräsentative Umfrage mehr darüber, wie die Deutschen zu ihrer Sprache stehen. Daraus ergeben sich zwei Fragestellungen: Wie denken die Deutschen heute über ihre Sprache? Und: Hat sich ihre Einstellung verändert? Während die neuen Ergebnisse von INSA für die Antwort auf die erste Frage auf jeden Fall wertvolle Hinweise geben, ist es bei der zweiten Frage naturgemäß etwas schwieriger: Die Befragungen wurden zum einen von jeweils anderen Institutionen zur Meinungsforschung vorgenommen, deren Vorgehen voneinander abweicht. So nahm sich das IdS etwa zwei Jahre Zeit für seine Untersuchung, während INSA lediglich eine Woche benötigte. INSA und IdS befragten nur Volljährige, während die GfdS bereits Personen ab 16 Jahren befragen ließ. Zum anderen unterscheiden sich die Fragenkataloge sowohl inhaltlich als auch in ihren Formulierungen. Wo es inhaltliche Überschneidungen gibt und sich die Fragestellung ähnelt, können wir dennoch vergleichen, wenn auch freilich unter einem gewissen Vorbehalt.

Literatur zu früheren Erhebungen:

Prof. Dr. Rudolf Hoberg und Dr. Karin M. Eichhoff-Cyrus (Gesellschaft für deutsche Sprache), Dr. Rüdiger Schulz (Institut für Demoskopie Allensbach): Wie denken die Deutschen über ihre Muttersprache und über Fremdsprachen? Eine repräsentative Umfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache, Wiesbaden 2008, 48 Seiten, kostenlos (auch als PDF unter www.gfds.de).

Gerhard Stickel, Norbert Volz: Meinungen und Einstellungen zur deutschen Sprache. Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativerhebung, amades – Arbeitspapiere und Materialien zur deutschen Sprache, herausgegeben vom Institut für deutsche Sprache, Nummer 2/1999, Mannheim 1999, 55 Seiten, 18 Euro.

Institut für deutsche Sprache und Universität Mannheim (Herausgeber): Aktuelle Spracheinstellungen in Deutschland. Erste Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativumfrage, Mannheim 2009, 63 Seiten, 3,00 Euro (früher 8,00 Euro).

Anne-Kathrin Gärtig, Albrecht Plewina, Astrid Rothe: Wie Menschen in Deutschland über Sprache denken. Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativerhebung zu aktuellen Spracheinstellungen, amades – Arbeitspapiere und Materialien zur deutschen Sprache, herausgegeben vom Institut für deutsche Sprache, Nummer 40/2010, Mannheim 2010, 309 Seiten, 27 Euro.

Über die INSA-Befragung zur deutschen Sprache 2019/20

Das Erfurter Institut INSA-CONSULERE GmbH hat eine repräsentative Meinungsumfrage zur deutschen Sprache durchgeführt. Im Auftrag der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache befragte es im November 2019 mit Hilfe des INSA-Meinungstrends 2.079 Personen ab 18 Jahren ausführlich, was die Bevölkerung in Deutschland über die deutsche Sprache und ihre Entwicklung denkt. Der DEUTSCHEN SPRACHWELT liegen die Ergebnisse vor. Diese leisten einen wertvollen wissenschaftlichen Beitrag in der Debatte über die Zukunft der deutschen Sprache. Die Ergebnisse werden an dieser Stelle nach und nach veröffentlicht. Sie sind auch in der Druckausgabe der DEUTSCHEN SPRACHWELT (DSW 78, Winter 2019/20) nachzulesen, die wir kostenfrei zuschicken.

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