Sind Sie vielleicht zufällig Mitglied der SPD und dort ein Funktionär? Wenn ja – waren Sie im November auch nach Berlin zur „9+ H Party“ eingeladen, einer Feier, die neun Stunden und mehr dauern sollte? Es handelte sich dabei um ein großes „Debattencamp“ in einer „location“, in der zwei „Meet-up-Bereiche“, ein „Catwalk“ und eine „Chill-out-Area“eingerichtet waren. Die über Tausend Gäste erwartete „60+ sessions“, „10 stages“ und „90+ speakers“. So jedenfalls stand es in der Einladung.
Sollten Sie also eine solche Einladung bekommen haben, aber wegen des nicht zu verstehenden Textes verunsichert gewesen sein und deshalb auf einen Besuch verzichtet haben, so kann ich nur sagen: schade! Denn die Konferenzsprache war tatsächlich Deutsch, mag es auch noch so sehr verwundern. Fragen sollten sich die sogenannten Volksparteien allerdings, ob eine solche Sprache Menschen nicht nur verwundert, sondern auch davon abhält, das Kreuz bei Wahlen an der aus ihrer Sicht gewünschten Stelle zu setzen, meint
Ihr Anglizismenmuffel
Wolfgang Hildebrandt
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