87 Prozent der Befragten gefällt die deutsche Sprache
Die beste Nachricht vorneweg: Nimmt man die IdS-Befragung von 2009 zum Vergleich, hat sich das Verhältnis (die Einstellung) der Deutschen zu ihrer Sprache stark verbessert. „Wie sehr gefällt Ihnen ganz allgemein die deutsche Sprache?“ lautete die Frage, die INSA stellte. Zwar gefällt zusammengenommen 2009 wie 2019 einer großen Mehrheit von jeweils 87 Prozent die deutsche Sprache; die Ausprägung der Zuneigung hat sich jedoch positiv verschoben. Vor zehn Jahren gefiel nämlich lediglich 32 Prozent der Befragten die deutsche Sprache „sehr gut“. Heute gefällt über der Hälfte der Befragten (58 Prozent) die deutsche Sprache „sehr“.
IdS 2009 |
INSA 2019 |
„Wie gut gefällt Ihnen ganz allgemein die deutsche Sprache?“ |
„Wie sehr gefällt Ihnen ganz allgemein die deutsche Sprache?“ |
32 %: sehr gut | 58 %: sehr |
55 %: gut | 29 %: eher |
11 %: teils, teils | 9 %: teils, teils |
2 %: schlecht, sehr schlecht, keine Angabe | 4 %: eher nicht, gar nicht, weiß nicht, keine Angabe |
IdS = Institut für deutsche Sprache, Mannheim
Je länger die Lebenserfahrung mit ihr dauert, desto stärker wächst die deutsche Sprache ihren Sprechern ans Herz. So behaupten 93 Prozent der über 60jährigen, daß ihnen die deutsche Sprache gefällt. Aber auch bereits 75 Prozent der 18- bis 29jährigen haben ein positives Verhältnis zur deutschen Sprache. Nicht nur die angestammte Bevölkerung findet die Landessprache gut. Auch 80 Prozent der Befragten mit ausländischen Wurzeln gefällt die deutsche Sprache.
Sachsen und Thüringer sind die größten Deutschliebhaber
Wo finden wir die meisten Deutschliebhaber? Am besten gefällt die deutsche Sprache den Sachsen und Thüringern. 93,8 und 90,6 Prozent der Befragten aus den beiden Bundesländern gaben an, daß ihnen die deutsche Sprache gefällt. Daß dort und in Sachsen-Anhalt (89,4 Prozent) kulturgeschichtlich die Wiege des Hochdeutschen steht, dürfte seine Spuren hinterlassen haben. Daß dort auch die „Straße der deutschen Sprache“ entstanden ist und auf große Zustimmung stößt, beruht also kaum auf einem Zufall. Auch die Begeisterung für die Leipziger Buchmesse mit ihrem Lesefest „Leipzig liest“ dürfte Ausdruck tiefer Verbundenheit der Bevölkerung zur deutschen Sprache sein.
Über die INSA-Befragung zur deutschen Sprache 2019/20
Das Erfurter Institut INSA-CONSULERE GmbH hat eine repräsentative Meinungsumfrage zur deutschen Sprache durchgeführt. Im Auftrag der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache befragte es im November 2019 mit Hilfe des INSA-Meinungstrends 2.079 Personen ab 18 Jahren ausführlich, was die Bevölkerung in Deutschland über die deutsche Sprache und ihre Entwicklung denkt. Der DEUTSCHEN SPRACHWELT liegen die Ergebnisse vor. Diese leisten einen wertvollen wissenschaftlichen Beitrag in der Debatte über die Zukunft der deutschen Sprache. Die Ergebnisse werden an dieser Stelle nach und nach veröffentlicht. Sie sind auch in der Druckausgabe der DEUTSCHEN SPRACHWELT (DSW 78, Winter 2019/20) nachzulesen, die wir kostenfrei zuschicken.
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